Archiv

07.02.2013

SK Medizin Praxis

Kategorie Aktuelles, Ausbildung

31 Teilnehmer nahmen am SK Medizin Praxis teil


Stefan Kessler, Bernd Schramm, Karsten Theiß, Jörg Witt (vlnr) Foto: Gunter Daniel

Ein wenig Sauerstoff gefällig?

Aufbauend auf den Vorkenntnissen der 31 Anwesenden aus acht Vereinen beleuchteten die Hauptreferenten Bernd Schramm und Karsten Theiß die Themen Tauchunfälle, HLW, 5-Minuten-Neurocheck und Sauerstoffsysteme sehr eindrucksvoll. So hielten sie das kühne Versprechen, welches Jürgen Meier, Landesausbildungsleiter im STSB, in seiner Einladung zum Medizin-Praxis-Seminar 2013 gab: "Ich gebe die Garantie, dass in diesem Seminar keine Fragen bezüglich Tauchmedizin offen bleiben und nicht beantwortet werden können."

Medizinisch-fachlich und dennoch anschaulich und praxisorientiert erläuterten Bernd Schramm, langjähriger Tauchmediziner und TL3, und Karsten Theiß, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt sowie GTÜM Taucherarzt im Saarland, die möglichen Tauchunfälle und in welchen Phasen eines Tauchgangs diese vorkommen können. Schwerpunkte ihrer Präsentation waren die Prävention von Tauchunfällen, Symptome, Schwierigkeiten bei der Erst-Diagnose vor Ort, die Einordnung laut GTÜM Leitlinien und die Behandlung nach Tauchunfällen. Des Weiteren hoben sie die besondere Bedeutung der Sauerstoffgabe hervor als eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen nach einem solchen Unfall.

Nachdem er den 5-Minuten-Neurocheck im theoretischen Teil präsentiert hatte, zeigte Karsten Theiß im praktischen Teil der Veranstaltung, wie der Fragebogen konkret anzuwenden ist.

Jörg Wirth, Ausbilder für Sanitäter, führte den Umgang mit der Tubusmaske und dem AED vor und ließ die Probanden das Auffinden eines Verunfallten nachspielen. Dabei gab er den Einzelnen Tipps und wies auf Punkte hin, die in solchen Situationen gern vergessen werden.

Parallel dazu leitete Stefan Kessler, TL3-Anwärter im Ausbilderteam des STSB, die Teilnehmer bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung an. Dabei sollte auch hier die Situation so realitätsnah wie möglich durchgespielt werden.

An der vierten Station führte Bernd Schramm den Zusammenbau und die Handhabung des Sauerstoffkreislaufgerätes  vor. Die Einweisung in solch ein Gerät ist Voraussetzung für die Ausleihe der STSB-eigenen Sauerstoffkoffer.

Fazit

Prävention bleibt nach wie vor der beste Schutz vor Tauchunfällen. Dabei bezieht sich diese Vorsorge nicht ausschließlich auf die Planung des bevorstehenden Tauchgangs, sondern ganz allgemein auf die Ausbildung, die Weiterbildung und das Verantwortungsbewusstsein der Taucher.

Sauerstoff bleibt als Sofortmaßnahme die erste Wahl nach Tauchunfällen.

Ein herzliches Dankeschön geht an Jürgen Meier für das Organisieren dieses ebenso bereichernden wie anregenden Medizin-Praxis-Seminars, an dem er selber aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Die ausgebuchte Veranstaltung, die außerdem das Interesse zahlreicher Taucherinnen weckte, gab ihm Recht mit der Wahl der hochkarätigen Besetzung und zeigt einmal mehr die Bedeutung dieses Themas.

Vielen Dank auch an Stefan Kessler, der kurzfristig als Moderator eingesprungen ist sowie an alle Referenten, die den Teilnehmern den ganzen Tag Rede und Antwort gestanden haben.

Text: Dirk Fedeler und Claire Girard