Nur Pflicht oder doch Kür?
Betrachtet man die diesjährige STSB-Ausbilderweiterbildung, so spricht vieles dafür, dass diese doch weit mehr als nur eine lästige Pflicht zum Erwerb der Weiterbildungsstunden darstellte.
Bereits die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich größere Teilnehmerzahl zeigte, dass unser LAL Jürgen Meier bei seiner ersten Veranstaltung dieser Art aktuelle Themen und interessante Referenten anzubieten wusste.
Zum Aufwärmen sprach Dipl.-Ing. und Autor Werner Scheyer über Kompressoren und die Reinheit unserer Atemluft. Interessant zu hören, wie viele Faktoren dazu beitragen müssen, damit alles passt und nichts schief gehen kann. Alle Teilnehmer wissen nun, dass man seinen Kompressor am besten in der Nacht, bei tiefen Temperaturen und natürlich schallgedämpft betreiben sollte.
Nach der Mittagspause nahmen die TC Saar-Taucher Werner Sänger und Hans Heppner zusammen mit ihrer Assistentin Nicole Kiefer erfolgreich den Kampf gegen die aufkommende Verdauungsmüdigkeit im Saal auf. Mit einer selbst konstruiert und angefertigten Druckkammer zeigten sie per Übertragung auf eine Großleinwand, wie unterschiedlich Tauchcomputer bereits beim ersten Tauchgang reagieren. Neben dem an und für sich spannenden Versuchsaufbau stellte dieser Vortrag eine perfekte Ergänzung zu den Referenten dar, die in den letzten Jahren an gleicher Stelle immer wieder darauf hingewiesen hatten, wie unberechenbar die Dekoberechnung immer noch sein könne.
Ob es nun sinnig ist, Tauchcomputer auch in der Anfängerausbildung einzusetzen, diskutierte anschließend Albert Kusterer vom WLT; einhellig die Meinung, dass nur die Kombination von Tabelle und Rechner eine fundierte Ausbildung sicher stellen könne.
Als Gastredner trat der Ausbildungsleiter des Saarländischen Fischereiverbandes Dieter Witte an, um passend zu dem vom VDST ausgerufen Jahresschwerpunkt Tauchen in Deutschland die Vielzahl heimischer und zugewanderter Süßwasserfische in unseren Breiten näher zu erläutern. Sollte es also einer unserer STSB-Ausbilder bei Jauch bis zur Millionenfrage schaffen, wird er unseren Verband bei der Frage, ob denn nun Giebel, Orfe, Rapfen oder Strömer die Urform des Goldfisches sind, sicher nicht blamieren.
Zum guten Schluss brachten STSB-Präsident Horst Neu in Sachen Leitbild-Kommission des VDST und Jürgen Meier mit Blick auf Neuerungen in der Ausbildung die Teilnehmer auf den neuesten Stand der Dinge.
Natürlich wurde in den Pausen zwischen den Vorträgen in immer wieder wechselnden Gruppen Themen aufgegriffen und diskutiert. Interessant einfach durch das Auditorium zu wandern und überall mal ein wenig rein zu hören. Von daher, lieber Landesausbildungsleiter, 6,0 in A- und B-Note für Deine erste Ausbilderweiterbildung!
Mit Tauchers Gruß Allzeit gut’ Luft!
Gunter Daniel,
SAL Visuelle Medien